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Respect Gaymes 2008

Fairnessdebüt mit Körpereinsatz

Kommentar

Franziska Sylla

Berlin, 10.06.2008. Das Ergebnis des Gewinnspiels bei den dritten Berliner Respect Gaymes erschütterte den Ressortleiter unserer Zeitung für schwul-lesbische Politik, Michael Ermisch. Die Moderatoren Micky Mc und Jutta aus Neukölln verkündeten erstaunt am vergangenen Samstag, dem 7. Juni 2008: "Von 120 Gewinnspielteilnehmern beantworteten vierzehn Personen die drei Wissensfragen richtig." Per Los gewann ein zwölfjähriger Teeny den dritten Preis, ein Essen für zwei Personen. Der zweite Preis, ein gemaltes Porträt, ging an einen Mann und über den Hauptgewinn, ein Fotoshooting, freut sich eine Frau.

Der Demokratie Spiegel beteiligte sich dieses Jahr als Medienpartner bei den Respect Gaymes, im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportstadion, in Berlin-Mitte. Etwa 1.000 Stadionbesucher solidarisierten sich unter dem Motto „Gegen Hass-Gewalt und Diskriminierung – zeig Respekt gegen Lesben und Schwule“ mit fairem Sportsgeist und liebevoller Vereinsarbeit.

Aus dem Bundestag sichtete ich unter anderem Vizebundestagspräsident Wolfgang Thierse sowie den Bundestagsabgeordneten Klaus Uwe Benneter, beide SPD. Der schlanker gewordene Benneter aus dem Wahlkreis Zehlendorf, gab nachmittags beim Minipromifußballspiel sein Fairnessdebüt, Thierse ließ sich bei seinem Rundgang am DS-Stand Nummer 33 sehen: "Ich hoffe, Sie schreiben nur Gutes über mich", sagte er schmunzelnd. "Das kommt ganz auf Sie an. Darf ich?", fragte ich Thierse und entfernte ihm eine Blütenpolle aus dem windzerzausten Haar. "Ja, Sie müssen schon auch in die Kamera schauen", sagte der Vizepräsident des Bundestages zu mir. "Ach, ja."

Für die Werbeplakate der dritten Berliner Respect Gaymes gab Erkut Ergiligür gerne sein Gesicht und seinen freien, durchtrainierten Oberkörper her; Im Rückblick betrachtet, kennzeichnete der nicht homosexuell orientierte Fußballsportler vom Sportklub Türkiyemspor Berlin damit Ziel und Erfolg des Sportfestes für Kinder- und Jugendliche, körperbewußt und tolerant miteinander umzugehen, seinen Charakter beim Fußballspiel oder beim Streetball mit Körperliebe zum Ausdruck zu bringen. Der Sport und der offensichtliche Spaß am eigenen Körper gingen bei Livemusik und bei den Wettkämpfen immer wieder Hand in Hand. Die sexuellen Interessen waren dabei weder den Besuchern noch den Sportlern auf die Stirn gestempelt. Pressesprecherin Renate H. Rampf vom Lesben- und Schwulenverband Deutschland schätzte für DS, dass etwa die Hälfte aller Besucherinnen und Besucher der Respect Gaymes 2008 ein nichtheterosexuelles Leben führen würden. (fs, lÄ 22.06.2008)

Übrigens hätten Sie diese Fragen beantworten können?

1. Wo sind bereits eingetragene Lebenspartnerschaften mit der Ehe im Beamtenrecht gleichgestellt? (Berlin, Warschau, Niedersachsen)

2. In welchem Gesetz steht das Verbot der Diskriminierung wegen sexueller Ausrichtung? (Grundgesetz der BRD, Strafgesetzbuch, Charta der Grundrechte der EU)

3. Im welchem Jahr fand der erste CSD in Berlin statt? (1960, 1978, 1989)

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